Zuerst schaut sich unser Orthopädie-Schuhmachermeister Ihre Füße an. Er entscheidet, wie Ihre Füße optimal orthopädisch versorgt werden müssen, damit Sie wieder besser laufen können. Dann überprüft er die Druckbelastung Ihrer Füße am Computer (Ganganalyse). Die Umfangmaße nimmt er über die Blaupause.
Ihr individueller Leisten wird wiederum am Computer von einem unserer Meister konstruiert. Eine Leistenfräsmaschine fräst dann den Leisten aus Buchenholz.
In der Modellabteilung konstruieren unsere Modelleure an einem CAD-Computer Ihr ausgesuchtes Modell auf Ihren individuellen Leisten. Dabei werden alle Besonderheiten Ihrer Füße berücksichtigt. Auf einem Schneidetisch wird dann das Modell ähnlich einem Schnittmuster aus Papier ausgeschnitten.
In der Schaftabteilung werden die Papierschablonen auf Ihr ausgesuchtes Leder aufgelegt und von Hand zugeschnitten. Dann werden die einzelnen Teile zusammengenäht.
Nun werden Ihre orthopädischen Maßschuhe auf Ihren Leisten gezogen (gezwickt). Ihre Schuhe erhalten nun eine Brandsohle, Rahmen werden aufgenäht und Ihre ausgesuchte Absatz- bzw. Sohlenform wird von Hand unter den Schuhen angebracht.
Zur Herstellung des Schuhschaftes werden Oberleder verwendet. Verarbeitet werden hierbei in erster Linie leichte Rindshäute, Kalb- und Ziegenfelle, aber auch Häute von wild lebenden Tieren, wie Hirsch oder Antilope, sowie Reptilienhäute finden Verwendung. Die Oberseite der Haut, wo früher das Fell entsprang, wird Narbenseite genannt, weil auf ihr die Narbenstruktur des Tieres sichtbar ist. Jede Tierart hat ein eigenes Narbenbild, welches auf dem Leder als feine oder gröbere Maserung wieder zu erkennen ist. Die Unterseite der Haut wird als Fleischseite oder auch Aasseite bezeichnet. Je nach Art der Haut, dem Gerbverfahren und der Nachbehandlung der Häute, erhält man Leder von verschiedenem Aussehen und mit unterschiedlichen Eigenschaften. Auswahlmöglichkeiten gibt es unter anderem zwischen schwarzen und farbigen, dünnen oder kräftigen, matten oder glänzenden, rauhen oder glatten, festen oder geschmeidigen, trockenen oder fett griffigen Lederarten.
Bodenleder wird für den Aufbau des Schuhbodens benötigt. Man verwendet es für Brandsohlen, Rahmen, Zwischensohlen, als Laufsohle oder zum Aufbau von Absätzen. Verarbeitet werden vorzugsweise Rindshäute, die in speziellen Verfahren in einer Grube oder einem Fass mit pflanzlichen Gerbstoffen mit unterschiedlicher Dauer gegerbt werden. Je länger und langsamer der Gerbvorgang abläuft, und je ausgesuchter die verwendeten Gerbstoffe sind, desto hochwertiger ist das entstehende Bodenleder.Zu den gewünschten Eigenschaften gehören Flexibilität bei gleichzeitiger Beständigkeit, Wasserdurchlässigkeit bei voller Erhaltung der Atmungsfähigkeit, sowie ein geringes Gewicht. Zu den hochwertigsten Bodenledern zählt das „alt gegerbte Leder“, welches mit reiner Eichenlohe in der Grube gegerbt wird. Dieses Gerbverfahren dauert mindestens zwölf Monate.
Boxcalf
Verwendet werden feine narbenreine Felle des jungen Milchkalbes. Das Leder ist widerstandsfähig, hat einen satten Farbton und feinen Glanz. Es eignet sich für Straßenschuhe aller Art.
Chevreaux
Sehr weiches, geschmeidige, glänzendes Ziegenleder mit feinem Narbenbild. Es ist besonders für die Herstellung von Damenschuhen geeignet.
Flechtleder
Aus schmalen Lederstreifen variantenreich geflochtene Ledermatten, die zur Stabilisierung teilweise mit Gewebe unterbügelt werden. Flechtleder sind vom Modetrend abhängig. Sie eignen sich besonders für sommerliche Modelle, so wie als Materialeinsatz in Kombination mit anderen Oberledern.
Futterleder
Geschmeidiges und haltbares Leder von Kalb- oder Ziegenfellen, zur Gestaltung des Innenlebens des Schuhs. Futterleder sollte möglichst ungefärbt sein und den Fußschweiß gut aufnehmen. Pflanzlich gegerbte Leder vermeiden allergische Reaktionen und wirken zudem antibakteriell.
Juchtenleder
Kräftiges aber doch geschmeidiges, wasserdichtes, widerstandsfähiges Leder aus Rindshäuten, die mit Fett nach behandelt sind. Dieses Leder wird besonders für Berg-, Wander- und Trachtenschuhe verwendet.
Lackleder
Glattes hoch glänzendes Leder aus Kalb oder Ziegenhfellen. Vorzugsweise wird es für elegante Damen- und Herrenschuhe eingesetzt.